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Kurztest: Entfernungsmesser Leica CRF 1000

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Kurztest: Entfernungsmesser Leica CRF 1000

Beitragvon Jörn » 18.12.2011, 11:40

Eine (für meine Verhältnisse) Superkurzrezension:

Gestern hatte ich das Gerät bei einem privaten Jägertreffen kurz in der Hand, konnte es daher nur kurz ausprobieren - fasse mich daher auch nur kurz.

Ein Bekannter hatte das Ding ersteigert und zeigte es am Nachmittag (einsetzende Dämmerung) stolz herum.
Die Bedienung ist simpel: Durchschauen, auf ein Objekt ausrichten, Knopf an der Oberseite drücken, zur Dauermessung gedrückt halten.

Erster Eindruck: Schlecht eingespiegelte LED-Anzeige - so hell, dass die Lötstellen der einzelnen LED-Ziffern klar zu erkennen waren. Die Ziffern sind also von rot leuchtenden Punkten umgeben. Stört und wirkt billig; ein Problem, das auch die ersten Zeiss-Zielfernrohre mit integriertem Entferrnungsmesser aufwiesen.
Leider fällt Leica in letzter Zeit immer wieder durch deutlich nachlassende Qualität auf, z. B. mit stark verunreinigten (verstaubten) optischen Elementen in hochpreisigen Ferngläsern, z. B. bei Gläsern der Ultravid-Reihe.

Beim Ausprobieren wurde extrem oft keine Entfernung angezeigt; es leuchteten lediglich rote Striche. Das bedeutet: Entfernung nicht messbar.
Ich probierte noch ein bisschen herum; dabei fiel mir auf, dass eine Enfernung nur dann angezeigt wurde, wenn ich das Gerät auf weiße Objekte richtete. Sobald kein weißes Objekt in der Bildmitte anvisiert wurde, versagte das Leica komplett. Selbst dann, wenn es sich um Objekte handelte, die keine 50 m entfernt waren.
Dieses Verhalten wurde mir auch vom Besitzer bestätigt.

Der Entfernungsmesser ist daher in vielen Situationen komplett unbrauchbar, da er (nur in der Dämmerung ?) ausschließlich bei extrem stark reflektierenden (weißen) Objekten Entfernungen ermitteln kann. Wie es bei strahlendem Sonnenschein aussieht, kann ich nicht sagen, da es schlicht an diesem mangelte. Da der Leica Entfernungen laut Datenblatt mit einem sehr schwachen Laser ermittelt, dürfte der Effekt bei Sonnenschein nicht besser sein.

Dass ich nicht herumspinne, bestätigt mir diese Rezension zum Leica CRF 1600 bei Amazon.com: "Save your money this unit is to complicated and does not get accurate range after about 500 yrds and will not pick up any thing that is shaded. Guess it would work great if all your targated animals would stand in bright sunlight."
(Übersetzung: "Sparen Sie sich das Geld; dieses Gerät ist zu kompliziert [bezieht sich wohl auf die Sonderfunktionen des CRF 1600], schafft keine exakten Entfernungsmessungen über 500 Yards und erfasst keine Objekte im Schatten. Ich nehme an, es funktioniert [nur dann] gut, wenn sämtliche anvisierten Tiere im prallen Sonnenlicht stehen.")]


So aber kann ich nur zusammenfassen: Wer die Entfernung von nicht weißen Objekten bestimmen möchte, ist mit dem Leica verraten und verkauft.

Meine Wünsche an Leica:
1) Qualitätsprobleme endlich in den Griff bekommen.
2) Messverfahren verbessern oder einen geeigneten Laser bei Entfernungsmessern verwenden; ein Laser der Klasse 1 ist offensichtlich einfach zu schwach auf der Hühnerbrust.
Jörn
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