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17.10.2011

Aktuelle Meldungen des LJV für Kreisjägerschaften und Hegeringe

17.10.2011

Beitragvon HR4 » 17.10.2011, 21:22

Nachrichten-Telegramm:

+++ Remmel und Borchert eröffnen NRW-Wildwochen +++
+++ Bodenbrütersymposium am 28. September: Ohne Prädatorenbejagung geht es nicht! +++
+++ Jagd & Hund 2012 – Busfahrten rechtzeitig planen +++

Termine:
Dienstag, 31. Januar, bis Sonntag, 5. Februar 2012: Jagd & Hund 2012


Nachrichten-Volltext:

Remmel und Borchert eröffnen NRW-Wildwochen
Auf der weltweit größten Ernährungsmesse Anuga in Köln fand am 11. Oktober die Eröffnung der diesjährigen NRW-Wildwochen statt. Der Auftakt erfolgte unter Beteiligung von Nordrhein-Westfalens Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Johannes Remmel, der auch die Schirmherrschaft über die NRW-Wildwochen übernommen hat.

Unter der Leitung von Björn Freitag, bekannt als „der Vorkoster“ in der gleichnamigen WDR-Sendung, Sternekoch im „Goldenen Anker“, Dorsten, und Mannschaftskoch von Schalke 04, beteiligten sich neben Minister Remmel auch Jägerpräsident Jochen Borchert, DEHOGA-Präsident Olaf Offers und der neue Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz NRW, Andreas Wiebe, an der Eröffnungsveranstaltung im Rahmen eines Schaukochens.
Remmel lobte die hervorragenden Produkteigenschaften von Wildbret. Zudem liege die regionale Vermarktung von Wildbret voll im Trend und werde von seinem Ministerium gerne unterstützt, so Remmel.
Der Landesjagdverband NRW führt die NRW-Wildwochen gemeinsam mit dem Fleischerverband NRW, dem DEHOGA NRW, dem Verein NRW kulinarisch Marketing e.V. sowie dem Landesbetrieb Wald und Holz durch.
Frisches Wildbret von Hirsch, Wildschwein, Reh, Hase, Fasan, Ente oder Taube hat jetzt im Herbst Saison, wenn das Jagdjahr seinen Höhepunkt erreicht. Jährlich kommen rund 25.000 Tonnen Wildbret aus deutschen Revieren auf den Markt. Die Jagd in Deutschland bedeutet nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, die auch nach allen internationalen Konventionen als eine Form des Naturschutzes anerkannt ist.
Wildbret ist aber keineswegs nur lecker. Es ist auch gesund. Es ist reich an Mineralstoffen, sehr bekömmlich und leicht verdaulich. Wildbret ist fettarm, aber reich an hochwertigem Eiweiß. Es ist kalorienarm, aber voller Vitamine und Spurenelemente.
Mit den NRW-Wildwochen weisen Jäger, Förster, Gastronomen und Fleischer gemeinsam auf die Vorzüge von Wildfleisch hin. Sie verkaufen Wildgerichte und Wildbret zu angemessenen Preisen und sind Garant für beste Qualität aus heimischen Revieren. Bei Supermärkten sollte unbedingt die Herkunft des Fleisches kontrolliert werden.
Zeitgleich zur Eröffnung der NRW-Wildwochen wurde auch die etablierte Internet-Suchmaschine http://www.nrw-wildbretboerse.de neu gestaltet und online gestellt. Damit können LJV-Mitglieder ihr Wildbret jetzt noch attraktiver vermarkten.
Weitere Informationen bieten zudem die Internetseiten der beteiligten Verbände:
http://www.wild-auf-wild.de, http://www.nrw-kulinarisch.de, http://www.dehoga-nrw.de, http://www.wald-und-holz.nrw.de, http://www.fleischer-nrw.de, http://www.ljv-nrw.de

Danksagung:
Der Auftakt der NRW-Wildwochen wurde maßgeblich unterstützt durch den Schultenhof, Hattingen. Dessen Inhaber, Herrn Alfred Schulte-Stade, und seinem Team sei an dieser Stelle herzlich dafür gedankt.


Bodenbrütersymposium am 28. September: Ohne Prädatorenbejagung geht es nicht!
Dies war der Konsens auf dem LJV-Bodenbrüter-Symposiums in Arnsberg-Neheim am 28. September. Namhafte Experten des deutschsprachigen Raumes stellten gemeinsam fest, dass Schutzziele, seien sie nun jagdlicher Art oder dem Naturschutz unterstellt, oftmals nur durch massive Reduktion der Prädatoren erreicht werden können. Dabei ist die Fallenjagd in vielen Fällen unverzichtbar.
Rund 110 Teilnehmer konnte Jochen Borchert, Präsident des Landesjagdverbandes NRW (LJV), zu dem Symposium begrüßen. Ein Zeichen wie sehr dieses Thema den Praktikern unter den Nägeln brennt. Und so forderte Borchert auch praxisnahe Lösungen. Die Prädatorenbejagung könne ein Übermaß an Beutegreifern verhindern, um jagdbare Arten ebenso wie seltene Bodenbrüter und andere geschützte Arten und damit auch das ökologische Gleichgewicht zu schützen, so Borchert.

Doch was sind eigentlich „Prädatoren“? Und wie stellt sich der Sinn oder Unsinn der Prädatoren-/Beutegreiferbejagung aus wildbiologischer Sicht dar? Wie Prof. Dr. Klaus Hackländer vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität Wien verdeutlichte, wird der Begriff „Prädator“ oftmals synonym mit „Beutegreifern“ verwendet. Doch das ist genau genommen nicht richtig. „Ein Prädator ist ein Organismus, der sich von anderen, noch lebenden Organismen ernährt“, erklärte der Biologe. „Also beispielsweise auch eine Stechmücke oder ein Hirsch, der eine Tanne verbeißt. Es kommt also nicht automatisch zum Tod der Beute.“ Dies sei erst bei echten Räubern, den Beutegreifern, der Fall.
In seinem Vortrag verdeutlichte der Wissenschaftler, dass vielfach zu simpel gedacht und dabei zu schnell in „Gut“ und „Böse“ unterschieden werde. So hänge es nicht nur von dem Prädator Fuchs ab, ob es Rebhuhn oder Feldhase gut gehe. Einflussfaktoren seien auch der Lebensraum mit seinem Angebot an Nahrung und Deckung, Krankheiten sowie das Wetter.
Die Beeinflussung eines Einflussfaktors führt in den meisten Fällen nicht zu einer positiven Beeinflussung einer Wildtierpopulation. Z. B. eine alleinige Prädatorenbejagung wird nicht zu einer Erholung einer Wildart führen. Die Kombination von Lebensraumverbesserung und einer Prädatorenbejagung kann dagegen zu einer Erholung der Wildart führen.

Fest steht, dass die Bestände an Prädatoren und deren Artenzahl in NRW zunehmen. Das verdeutlichte anschaulich Dr. Jürgen Eylert von der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung in Bonn. Die Analyse von den Jagdstrecken könne wichtige Informationen über den Zustand der jeweiligen Wildart liefern. Wichtig sei allerdings dabei, dass man auch die Entwicklung der Fallwildzahlen berücksichtigt. Ist z. B. die Jagdstrecke einer Wildart rückläufig und steigen dagegen die Fallwildzahlen in dem gleichen Zeitraum an, so ist die Wildart in seinem Bestand nicht gefährdet.
Nicht nur „Neubürger“ wie Waschbär und Marderhund seien im Aufwärtstrend, auch andere Arten wie Luchs oder Wanderfalke kehrten zurück. Wobei dies nicht einmal von Nachteil sein müsste. „Vielleicht ist der Luchs ja sogar vorteilhaft in Sachen Waschbär“, gab Eylert zu bedenken.

Die „Waschbär-Hochburg“ in NRW ist der Kreis Höxter, in dem z. B. im Jagdjahr 2008/2009 mit gut 3450 Kreaturen die Hälfte der Jagdstrecke von ganz NRW erzielt wurde.
Waschbären sind Allesfresser. Etwa 40 % ihrer Nahrung ist pflanzlicher Art und etwa 60 % ist tierische Nahrung - darunter zur Hälfte Wirbeltiere – berichtete Dr. Burkhard Beinlich. Als Leiter der Landschaftsstation im Kreis Höxter referierte er über Schäden, die diese invasive Art in den Naturschutzgebieten anrichtet. Demnach gehören Grasfrosch und Erdkröte scheinbar zu den bevorzugten Delikatessen der Kleinbären. Bei Erdkröten blieben ganze „Schlachtplätze zurück. Anhand dieser ließe sich ermitteln, dass innerhalb von drei Nächten bis zu 800 Erdkröten „verspeist“ wurden. Auch Steinkauz, Wendehals, Flussregenpfeifer und selbst Nilgänse seien vor den Waschbären nicht sicher. Ohne ein entsprechendes Management, wie z. B. Verbesserung des Lebensraumes (größere Wasserflächen), für Waschbären nicht zugängliche Krötenüberquerungsbereiches und die Bejagung in enger Kooperation mit den Jagdpächtern, die an den Randbereichen der Schutzgebiete Lebendfallen aufstellen, können sich nach Dr. Beinlich die Erdkröten und Grasfrösche nicht auf einem höheren Niveau stabilisieren.

Ohne Jäger und Fallenjagd lässt sich auch im Zwillbrocker Venn, einem Naturschutzgebiet im Kreis Borken, kein Schutz bedeutsamer Vogelarten betreiben. „Es reicht nicht, Füchse nur mit der Waffe zu bejagen“, sagte Dr. Dietmar Ikemeyer, Geschäftsführer der Biologischen Station Zwillbrock im Kreis Borken. Auch die Fallenjagd sei erforderlich, um die Bodenbrüter und ihre Gelege zu schützen.

Weiterhin wies er daraufhin, dass beim Management nicht nur die Auswirkung einer Maßnahme gegen einen Prädator, sondern auch die Auswirkung auf die zu schützende bzw. begünstigende Art berücksichtigt werden muss. So muss z. B. bei der Umzäunung von Flachgewässern - um den Zugang des Fuchses zu einer Insel zu verhindern – auch das Verhalten der Wasser- und Wiesenvögel berücksichtigt werden. Ansonsten wird nicht nur der Fuchs durch die Umzäunung von der Inseln fern gehalten, sondern die Insel kann dann auch nicht mehr von den Wasser- und Wiesenvögeln aufgesucht werden.
Mit kleinen Flößen als Nisthilfe und viel Aufwand wird das einzige Brutvorkommen von Trauerseeschwalben in NRW im Gebiet des Bienener Altrheins im Kreis Kleve unterstützt. Das verdeutlichte Dr. Ulrich Werneke, Geschäftsführer des Naturschutzzentrums Kleve.
Er zeigte anschaulich, dass für die Erkennung einer Ursache für die Gefährdung einer Art, die intensive Untersuchung des betroffenen Gebietes entscheidend ist.
So hatten Sichtbeobachtungen und die Analysen von Fährten eines Marderhundes diesen zunächst als Verantwortlichen für den Rückgang einer Trauseeschwalbenkolonie in Verdacht gebracht.
Daraufhin wurden mittels einer Ausnahmegenehmigung über die Untere Landschaftsbehörde sechs Lebendfangfallen aufgestellt, die von den örtlichen Revierinhabern betreut wurden.
Weitere Untersuchungen ergaben, dass Waldohreulen die Nester geplündert und durch die Laichaktivität von Karpfen die Eier von den Nisthilfen gerollt waren, und somit den Bruterfolg der Trauerseeschwalbe gemindert hatten. In diesem Fall war die falsche Arte unter Verdacht geraten.

Interessante Einblicke in den Schutz von Seevögeln auf den Inseln an Nord- und Ostsee gab Uwe Schneider vom Verein Jordsand mit Sitz im schleswig-holsteinischen Ahrensburg. So können auf den Inseln z. B. eingeschleppte Hausmäuse und Ratten zum Erlöschen von ganzen Vogelpopulationen führen, da ihnen dort die natürlichen Feinde fehlen.
Insbesondere auf Sylt haben in früheren Jahren viele verschiedene Vogelarten gebrütet. Dass dies heute nicht mehr der Fall ist, läge nicht an den Touristen, sondern sei dem Bau des Hindenburgdammes geschuldet, durch den Prädatoren wie z. B. der Fuchs auf die Insel gelangten. Aber auch die Förderung bestimmter Vogelarten kann anderen Vögeln das Leben schwer machen, wie Schneider an dem Beispiel der Förderung des Wanderfalkens deutlich machte. So sei mittlerweile jeder Leuchtturm und jede Bake mit einem Wanderfalkenkasten ausgestattet. „Seevögel sind Traditionsbrüter. Aber wenn sie einmal verscheucht sind, dauert es Jahrzehnte, sie wieder anzusiedeln“, erklärte der Vogelschützer. Was ein Verbot der Jagd bewirken kann, verdeutlichte er am Beispiel eines Naturschutzgebietes im Bereich der Schleimündung. Die Halbinsel am nördlichen Ufer der Schleimündung sei in den 1980er-Jahren ein „Traumgebiet“ für Brutvögel gewesen. „Dann wurde die Jagd verboten. Seitdem ist die Brutvogelwelt auf fast null herunter“, berichtete Schneider, und betonte: „Wir sind als Naturschützer auf die Unterstützung der Jäger angewiesen.“


Jagd & Hund 2012 – Busfahrten rechtzeitig planen
Die nächste Jagd & Hund wird vom 31. Januar bis 5. Februar 2012 stattfinden. Über das vielseitige Programm von Europas größter Messe für Jagd und Angelfischerei wird der Rheinisch-Westfälische Jäger in seinen kommenden Ausgaben informieren.
Schon jetzt sollten Gruppen das sogenannte „Hegering-Programm“ einplanen. Dies beinhaltet einen ermäßigten Eintrittspreis (ab 20 Personen). Zusätzlich kann auch ein Zuschuss zu den Fahrtkosten beantragt werden (gilt nur von Dienstag bis Freitag!). Wer sich schon jetzt bei der Messeleitung anmeldet, kann bis zu 100,- Euro der Rechnung des Busunternehmers zurückvergütet bekommen.

Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH
Strobelallee 45
44139 Dortmund
Fax: 0231/1204678

Einen entsprechenden Coupon finden Sie zudem im kommenden Rheinisch-Westfälischen Jäger, Ausgabe 10/2011, auf Seite 26.
HR4
HL/SO
 
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Registriert: 10.10.2011, 17:55

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